Das Jagdhorn

 

 

Die Geschichte:

Seit Urzeiten wurden bei der Jagd Signalinstrumente genutzt, denn in frühester Zeit unserer jagenden Vorfahren war das Horn unverzichtbares Mittel für weiträumige Verständigung. Der Jäger mußte auf seine Hilfe Vertrauen und verspürte Sicherheit, wenn er es an seiner Seite wusste. Die Tragweite des Hornrufes garantierte den Zusammenhalt der Gruppe, jeder einzelne war erreichbar, auch wenn kein Sichtkontakt gehalten werden konnte.

 

Kupferner Halbmond

Sieht man von den frühgeschichtlichen Bronzen- Luren ab, so gibt es in Mitteleuropa erst seit dem 16. Jahrhundert Jagdhörner aus Metall:

Das meist kupferne Flügelhorn kommt dabei in seiner Form dem Tierhorn am Nächsten. Es hat einen dumpfen, melancholischen Ton.

 

1935 hat der Reichsjägermeister die Anschaffung des "Kupfernen Halbmond" für die Förster der Schorfheide, Springe und in Rominten angewiesen.

 

Parforcehorn

Im 17. Jahrhundert erlebte das Parforcehorn am Versailler Hof des französischen Königs Ludwig 14 einen einzigartigen Aufschwung. Durch den angenehmen Klang entwickelte es sich zu einem Modeinstrument.

Länge: 2,70 in B

 

Waldhorn

1815 wurde durch den Kammermusiker Heinrich Stölzel aus Breslau das Ventilhorn entwickelt und bescherte dem Waldhorn seine heutige Orchesterform.

2000 Handgriffe sind notwendig, Umwicklung Länge: 6,50m

 

Fürst- Pless Horn

Die andere Tradition des Jagdhornblasens beginnt im Grunde erst im 19. Jahrhundert. Durch den königlich preußischen Oberjägermeister Fürst von Pless wurde 1880 die Idealform des Gebrauchsinstrumentes für den zu Fuß jagenden Praktiker erfunden.

50.000 Jagdhornbläser in Europa blasen auf diesen Hörnern (stand: 2001)

 

Der Grundwerkstoff ist ein Messingblech, also eine Legierung aus Kupfer und Zink (28%).

Schallstück mit Kranz aus Neusilber.

Durch einen speziellen Ziehvorgang entsteht das gerade Mundrohr von ca. 85cm Länge, das anschließend in diese runde Form gebogen wird.

Zu Verbesserung der Handlichkeit wird eine 3,50 lange Lederwicklung verwendet.

Nach der Endfertigung hat das Pless- Horn eine Länge von 1,30m und der Instrumentenbauer hat ca. 800 Handgriffe vollzogen.

 

 

 

 

 

 

Text:

Instrumentenbaumeister Dobberstein, Lutz Hamann und Kai Hamann

Bilder: 

Instrumentenbaumeister Dobberstein